@PSP – Ausgabe 4, September 2021
Ein Holz-Bürogebäude mitten in Basel - Das geht!

Das Bürogebäude Grosspeter Clime in Basel wird sich dank seiner prägnanten Holzbauweise und klaren Architektursprache effektvoll in Szene setzen und mit Ästhetik und Funktion begeistern.

Es wird flexibel unterteil- und ausbaubare Flächen im Grundausbau bieten, die dank modernster Infrastruktur auch höchste Ansprüche erfüllen. An der Stützensetzung am 22. September 2021 wird über die Vorteile des Holzbaus, die Anmutung von Architektur und die Wichtigkeit der Stütze referiert und diskutiert.


Textredaktion: Agathe Bolli

In seiner Eröffnungsrede preist Thomas Kraft, verantwortlicher Asset Manager bei PSP Swiss Property, die Vorteile des Holzbaus an. Akustisch, optisch, aber auch thermisch ist Holz sehr angenehm und sympathisch: wohnlich, aber auch positiv für produktives Schaffen. Er stellt jedoch klar: «Wir bauen hier kein Chalet, sondern ein modernes klimatisiertes Bürogebäude mit Doppelboden und viel Flexibilität für verschiedenste Arbeitsformen.»

Holz sei auch bezüglich Beitrag zum Klimawandel gegenüber Beton klar im Vorteil, denn Holz ist gebundenes CO2. Die Fenster im Clime sollen mit elektrochromem Glas ausgerüstet werden. Dieses hält die aufheizende Infrarotstrahlung ab und lässt gleichzeitig das sichtbare Licht auf Wunsch durch. Somit wird der Komfort gesteigert und der Energieverbrauch gesenkt. 

Das Holz-Bürogebäude wird mit Ästhetik und Funktion begeistern. Die Fertigstellung ist für Ende 2022 geplant.
«Ein bekannter Leitspruch der Holzbauer lautet ja: Holz ist heimelig! In einer Zeit, in der viele das Homeoffice kennen- und schätzen gelernt haben, holen wir so ein Stück Home ins Office und so die Leute aus dem Homeoffice ins Officehome.» - Thomas Kraft, verantwortlicher Asset Manager bei PSP Swiss Property

Das Grosspeter Clime ist ein Ersatzneubau. «Ein so junges Gebäude wie das alte Bürogebäude der PTT bricht man nicht leichtfertig ab», gibt Thomas Kraft zu bedenken, «aber der Betrieb eines Gebäudes, das nur ungenügend genutzt ist, macht wirtschaftlich und ökologisch auch keinen Sinn.» Das Gebäude wurde seinerzeit für die sehr spezifischen Anforderungen der PTT erstellt. Die gewaltigen Technologiesprünge der letzten Jahrzehnte haben aber dazu geführt, dass eine seinerzeit massgeschneiderte Hülle für heutige Nutzungen nicht mehr so richtig passt. Er betont, dass die Einstellhalle - ein nicht unbedeutender Teil des Gebäudes - bewusst erhalten und somit viel graue Energie eingespart werden konnte. 

Roger Diener von Diener & Diener Architekten zeichnet für die Architektur von Grosspeter Clime verantwortlich. In seiner Rede spricht er die gestiegenen Ansprüche an das Errichten von Häusern in der Stadt an. Das Grosspeter Clime vereint diese in idealer Weise: «Eine Architektur, dessen Konstruktion als Holzbau ökologischen Vorgaben folgt, und zugleich ein Gebäude, das den Menschen im Innen- und im Aussenraum, in den Büros wie im Strassenraum, Wohlbefinden und -gefallen zu vermitteln vermag.» Obwohl die Fassadenelemente aus Holz das Äussere des Hauses bestimmen, besitze das Gebäude die traditionellen Werte eines eleganten, städtischen Bürohauses, das man sich zuvor in Stein, Putz, Beton und Glas gewohnt war. 

Ob "Open Space" oder "klassische" Büros - hier lässt sich jedes Arbeitsplatzkonzept verwirklichen.

Tivadar Puskas, verantwortlich für die Tragwerksplanung bei Schnetzer Puskas Ingenieure, weist in seiner Rede darauf hin, dass die Stütze ein wichtiges Kernelement der Moderne sei. Dabei beruft er sich auf Le Corbusier und seine «Fünf Punkte zu einer neuen Architektur» von 1927. Dank der Stütze könne der Grundriss von den konstruktiven Zwängen der raumbegrenzenden Bauteile wie Wände befreit werden und sich den kontinuierlich verändernden Anforderungen der Gesellschaft (und der Büronutzer) flexibel anpassen, erklärt er. Im Erdgeschoss des Grosspeter Clime werden 34 Stützen diese Funktion übernehmen. So entstehen im Erdgeschoss sowie im 1. und 2. Obergeschoss bis zu 2100 m2 flexibel ausbau- und unterteilbare Büro-Räumlichkeiten. Die oberen Stöcke des Gebäudes sind bereits an die Swisscom vermietet. 

Danke an alle für ihren bereits erbrachten und zukünftigen Einsatz!

Der vegetarische Apéro wurde zubereitet vom zukünftigen Mieter «Rüstzeug», der im Erdgeschoss das Restaurant betreiben wird. Davon werden nicht nur die Nutzerinnen und Nutzer des Grosspeter Clime profitieren - es soll sich zu einem kulinarischen Treffpunkt für das ganze Grosspeter-Areal entwickeln.

 
Mal etwas anderes: keine Grundsteinlegung, sondern eine Stützensetzung!
Die Eulersche Knickformel ist laut Herrn Puskas zentral für die Berechnung der Tragfähigkeit einer Stütze
Baustellen-Apéro bei sonnigem Herbstwetter